Montag, 22. September 2014

Das Ende der ersten Woche und der Beginn der neuen Woche

Ja was soll ich sagen, dass Wochenende war wohl eines der langweiligsten überhaupt. Man fühlt sich gefangen wie im Käfig, kann nicht raus, obwohl man es dennoch könnte. Der Junge ist sehr selbstständig, braucht meiner Meinung nach mit fast 12 keine Betreuung mehr. Aber die Eltern sehen das anders. Er hat den Samstag nur an der Wii, vor dem TV und am Tablet verbracht. Es war schwer ihn für irgend etwas zu motivieren, ja eigentlich war es sogar unmöglich. Nichtsdestotrotz hat er seine Hausaufgaben der ganzen Woche gemacht (ist hier so üblich) und auch für Arbeiten gelernt, ohne dass man großartig irgend etwas sagen muss. Abends war er zusammen mit einem Freund noch bei einem Hockeyspiel in Genf. Ich war währenddessen - richtig geraten - IM HAUS. Sonntags hat er lang geschlafen, spät gefrühstückt und wieder an der Wii gespielt. Zwei seiner Freunde waren zu Besuch. Nachmittags konnte ich sie dann für eine halbe Stunde zum Fußball spielen im regen überreden, doch wir mussten natürlich mit dem Auto fahren, obwohl der Fußballplatz nur 5min zu Fuß entfernt ist. Auf dem Platz war er ganz erstaunt, dass ich anscheinend doch den einen oder anderen Treffer erzielen konnte, denn auf der Spielekonsole war es stets er, der mit 13:0 gewann. Das Mädchen sollte ich am Sonntag um 15Uhr in Gex von Bekannten abholen. Gex ist ca. 15min entfernt. Dort angekommen, war sie nicht mehr da, sondern wieder in Sauverny (da wo ich also derzeit bin) bei einem Geburtstag. Toll, dass man das erst an der Tür erfährt. Naja gut.....schnell da hin gefahren, da merke ich, dass in dem Haus eine niederländische Familie mit einem Aupair wohnt, die ich bereits schon zweimal getroffen habe. Sie ist aus den Niederlanden und die Familie unterhält sich stets auf niederländisch. Ich habe kurz mit ihr gequatscht, was mal ganz gut war, auch wenn man dann wieder merkt, wie schlecht seine Englischkenntnisse sind. Das Mädchen wollte noch nicht nach Hause, also bin ich ohne sie wieder gegangen, um sie schließlich zwei Stunden später wieder zu holen. Daheim erzählte sie mir dann beim Koffer auspacken, wie viele Sachen sie eigentlich vergessen hatte und wo überall. Ich dachte schon an meinen Untergang, wenn da die Eltern erfahren würden. Aber sie hat selbst ihre Eltern angerufen und sie haben sich heute darum gekümmert.
Natürlich musste ich mich auch um die Verpflegung kümmern. Das ist kein einfaches Thema hier. Vieles, wenn nicht sogar fast alles kommt aus der Tüte --> Fertigmischung für Pancakes. Lecker? Äh....nein, eher nicht. Abends gab es Pommes und Fischstäbchen, weil das die Kinder ja sooooo lieben. Laut der Mutter. Sogar Steaks kommen in kleinen Tüten und Kartons abgepackt aus der Tiefkühltruhe. Ich habe nichts gegessen, da das Thema Sauberkeit gleich eines der nächsten unschönen Dinge hier ist. Zwar sagen immer alle, dass ich mich doch endlich mal auf die schönen Dinge konzentrieren soll, aber bei so vielen kleinen nervigen Sachen ist das verdammt noch mal schwer.
Heute hatte ich endlich das erste mal meinen Sprachkurs. Der könnte jeden Tag sein und wenn, dann bitte 8Stunden am Tag. Ja das macht Spaß, weil man endlich motivierte Lehrer hat. Aber leider - Achtung: unschön! - ist der Kurs nur zweimal die Woche für je zwei Stunden. Meiner Meinung nach leider viel zu wenig. Ansonsten ist nicht mehr viel gelaufen, außer dass mir die Mutter noch gezeigt hat, wo sie gern einkaufen geht und welche Dinge sie gern kaufen und welche eher nicht. Zu Letzterem gehört Weißbrot, da es viel Zucker enthält. Paradox ist dann nur der restliche Speiseplan der Kinder, der sich aus Nutella zum Frühstück, abgepackten Kuchen und Fruchtsäften sowie Kinderschokoriegel und Keksen zusammensetzt. Naja was soll's.....ich ändere nichts dran. Ich mach meins.
Die Fotos sind dieses mal nicht der größte Hit. Leider ist eines verwackelt, aber es zeigt das Haus von außen:



Gex

Gex


Lac Leman/ Genfer See


eine Regenhusche =)

Blick auf den Mont Blanc


Grundschule, Versonnex