Donnerstag, 23. April 2015

Von den ersten Erlebnissen des Lehrer-Daseins

In den letzten Wochen war es ja ziemlich ruhig hier. Der Grund war das Blockpraktikum an einem Gymnasium im Erzgebirge für das Fach Kunst. Vier Wochen lang Lehrer begleiten, ihnen zu schauen, Erkenntnisse notieren, Schüler beobachten, Lehrerkollegium kennenlernen, Unterrichtsideen und -methoden sammeln, eigene Stunden planen, sie halten und schließlich reflektieren. Das Pensum war enorm. Obwohl man eigentlich nur 30Stunden hospitieren und 18 Stunden selber halten muss, gab es kaum Freizeit. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass man sich diese nehmen muss. Da geb ich Recht, aber man sollte dabei auch beachten, dass eine gute Vorbereitung das A & O ist, um auch eine halbwegs ordentliche Stunde zu halten. Und gerade für Kunst heißt dies, dass man viel zu tun hat. Denn neben Arbeitsblättern erstellen und den Lehrplan nach möglichen Themen und Ziele zu durchforsten, muss man - davon bin ich zumindest überzeugt - immer Anschauungsmaterial für die SchülerInnen dabei haben, um ihnen zu zeigen, wo die Aufgabe mal hingehen soll. Außerdem muss man als Lehramtsstudent jede Stunde mit einer Verlaufskizze planen, die tabellarisch festhält, wann ich was, wie und warum in meiner Stunde mache. Bei dieser ganzen Vorbereitungsarbeit bin ich abends pünktlich und erschöpft ins Bett gefallen. Mit mir konnte man einfach nichts mehr anfangen. Erst in meiner letzten Woche ist es besser geworden, als man wirklich anfing, sich an diesen Alltag zu gewöhnen und auch zu lernen, wie man ihn strukturiert.
Obwohl ich anfangs nur ungern an diese Schule wollte, da der Fahrtweg mit 40min doch ganz schön weit ist, war es bis jetzt zugleich die beste Praktikumsschule, an welcher ich mir auch vorstellen könnte zu arbeiten. Das Gute ist, dass sie einerseits städtisch ist und somit zentral gelegen, ein Ausgangspunkt für Exkursionen nicht nur im Fach Kunst bietet. Andererseits ist sie ländlich, was man an den relativ ruhigen Schülern merkt. Natürlich kann das auch daran liegen, dass die Schüler mal jemand Junges vor sich haben und frischen Wind mit in den Unterricht bringt. Immerhin hört man nicht immer von 15-Jährigen, dass ihnen der Kunstunterricht Spaß macht und sie enttäuscht sind, wenn sie nur 45min pro Woche haben.  Was außerdem positiv hervorzuheben ist, dass die Schule über zwei Kunsträume und einen super Vorbereitungsraum, mit Druckerpresse und einigen Trockenregalen verfügt.
Die Mentoren, eine Frau und einen Mann, waren absolut spitze. Beide haben sich viel Zeit genommen, um mir Dinge zu zeigen und Tipps beim Planen zu geben. Auch die Reflektion der Beiden hat mir Freude bereitet, auch wenn es mal Kritik gab. Aber das gehört schließlich dazu, gerade wenn man noch am Anfang steht. Man muss nur lernen, wie man damit umgeht und nicht alles auf sich selbst beziehen.
Ich könnte hier noch Stunden weiter schreiben, aber ich glaube es wäre schöner, wenn ich euch einfach mal ein paar wenige visuelle Eindrücke gebe:

Erkundung des Materials Ton - Mit geschlossenen Augen einen Stein nachmodellieren

Modelliere einen Totempfahl!

Colorieren einer Radierung mit druckgrafischen Mängeln - Erzeugen einer spannenden Komposition


Fotoerprobung - Das Wesen einer Figur durch Fotografie verstärken oder bewusst manipulieren



Mittwoch, 15. April 2015

Wieder zurück!

So ihr Lieben, das Praktikum ist vorbei, der Umzug weitestgehend geschafft und das Semester gestartet. Zeit für mich meinen Blog wieder aufleben zu lassen. Bevor ich euch aber über mein Praktikum berichten möchte, zeige ich euch heute Abend ein paar Fotos der vergangenen Wochen. Jeder hat es ja gemerkt, das Wetter wusste nicht so recht was es wollte. Einmal Sonne, dann wieder Schnee, zwischen drinnen Regen. Fotografisch gesehen war das sehr abwechslungsreich. Ich werde es heute bei diesen Eindrücken belassen und in den nächsten Tagen von den oben genannten Ereignissen erzählen. Seid gespannt.





Dieses Foto entstand nur 10Minuten nach dem Sonnenuntergang. Mit März hatte das hier nichts zu tun.